Off-Grid Solaranlagen: Ein Praxisbeispiel

Eine Off-Grid Solaranlage, auch als inselnetzfähige Solaranlage bekannt, ist eine eigenständige Stromversorgung. Sie steht nicht in Verbindung mit dem öffentlichen Stromnetz und versorgt ein Gebäude oder eine bestimmte Einrichtung mit Strom ohne externe Unterstützung. Off-Grid Solaranlagen sind eine beliebte Lösung für unerreichbare Gebiete, wo es unbequem oder unwirtschaftlich wäre, eine Stromleitung zu verlegen. Außerdem sind sie eine nachhaltige Wahl für diejenigen, die ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren möchten.

Die Off-Grid Solaranlagen bestehen grundsätzlich aus Solarpanelen, einem Ladeschutzsystem, Batterien zur Stromspeicherung und einem Wechselrichter. Der Wechselrichter wandelt Gleichstrom, der von den Solarpaneelen erzeugt wird, in Wechselstrom um, der von den meisten Haushaltsgeräten genutzt wird.

Praxisbeispiel für Off-Grid Solaranlagen

Lassen Sie uns ein Praxisbeispiel für eine Off-Grid Solaranlage durchgehen. Der Ort unserer Untersuchung ist eine abgelegene Hütte in einem Berggebiet, die hauptsächlich in den Sommermonaten genutzt wird. Die Hütte soll vollständig von der Energie der Sonne mit Strom versorgt werden. Da im Winter kein regelmäßiger Betrieb geplant ist, werden wir die Auslegung der Anlage auf die Sommermonate konzentrieren.

In unserem Praxisbeispiel sieht der Bedarf an elektrischer Energie pro Tag wie folgt aus:

  • Beleuchtung: 30 Watt für 6 Stunden
  • Kühlschrank: 100 Watt für 24 Stunden
  • Mobiltelefonladegerät: 5 Watt für 2 Stunden
  • Fernseher: 50 Watt für 3 Stunden
  • WLAN-Router: 15 Watt für 24 Stunden

Wenn man alle Geräte zusammenzählt, ergibt dies eine geschätzte tägliche Nutzung von etwa 3500 Watt.

Berechnung der benötigten Solaranlagenkapazität

Um die notwendige Kapazität der Solaranlage auszurechnen, muss man den täglichen Stromverbrauch mit der Anzahl der Tage multiplizieren, die zwischen den Ladezyklen liegen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Sonne nicht jeden Tag scheint und es auch im Sommer bewölkte oder regnerische Tage gibt. Daher ist es sicherer, eine Reserve für mindestens 3 Tage vorzusehen. Dies ergibt einen Gesamtbedarf von ungefähr 10.500 Watt.

Die Auswahl der Solaranlagenkomponenten

Bei der Auswahl der Solaranlagenkomponenten spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die Effizienz der Solarpaneele, die Zahl der Sonnenstunden, die Speicherkapazität der Batterien und die Leistungsfähigkeit des Wechselrichters sind nur einige Aspekte, die beachtet werden müssen.

Bei der Wahl der Solarpanels sollte man neben der Effizienz und Haltbarkeit auch die Größe und das Gewicht in Betracht ziehen. In unserem Falle wird empfohlen, ein System zu wählen, das ausreichend Leistung bietet, ohne unnötig groß oder schwer zu sein. Monokristalline Solarpanels sind effizienter und nehmen weniger Raum ein als polykristalline Varianten, weshalb sie oft die bevorzugte Wahl sind.

Für die Stromspeicherung sind Blei- und Lithium-Batterien die gängigsten Optionen. Bei der Auswahl der Batterie sollte man die Lebensdauer, die Entladungstiefe, den Wirkungsgrad und den Preis in Betracht ziehen. In unserem Praxisbeispiel könnten Lithium-Batterien aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit und Lebensdauer trotz der höheren Kosten die bessere Wahl sein.

Beim Wechselrichter ist es wichtig, einen auszuwählen, der mit der Gesamtleistung der Solaranlage ohne Schwierigkeiten umgehen kann. Der Wechselrichter sollte auch einen hohen Wirkungsgrad haben und in der Lage sein, bei Bedarf Spitzenlasten zu bewältigen.

Off-Grid Solaranlagen bieten eine großartige Möglichkeit, eine nachhaltige, unabhängige Energiequelle zu nutzen. Mit der richtigen Planung, einer durchdachten Auswahl von Komponenten und einer regelmäßigen Wartung kann eine solche Solaranlage eine sichere und zuverlässige Stromversorgung garantieren. Durch die zunehmende Verfügbarkeit und Effizienz der Solar-Technologie wird diese Art von Stromversorgung sowohl praktischer als auch wirtschaftlicher.